Seile gehören zur Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz und werden in dynamische (EN 892) und (halb)statische Seile (EN 1891) unterteilt.
Statikseile haben im Vergleich zu dynamischen Seilen eine geringere Gebrauchsdehnung von maximal fünf Prozent, daher werden sie auch halbstatische Seile genannt. Sie werden für Höhenarbeiten (Industrieklettern), bei der Höhenrettung, beim Bau mobiler Hochseilgärten, in der Späleologie (Höhlenforschung), beim Canyoning und Absturzsicherung eingesetzt. Sie dürfen nicht für den Vorstieg genutzt werden, da sie im Sturzfall zu wenig Sturzenergie aufnehmen können. Sie obligen der DIN EN 1891 (Statik-Kernmantelseil). Diese Seile werden immer statisch benutzt da sie kaum Energie aufnehmen können.
An ein Baumpflegeseil werden spezielle Anforderungen gestellt: eine geringe Dehnung und Mantelverschiebung sind eine wichtige Vorraussetzung für einen einfachen Aufstieg mit Steigklemmen, Seilklemmen oder Klemmknoten. Eine hohe Abrieb- und Kantenfestigkeit sorgen für hohe Sicherheit und Lebensdauer. Da bei einem Baumkletterseil der Mantel die tragende Funktion hat, werden sie auch als Mantelkernseile bezeichnet. Baumpflegeseile gehören zur Gruppe der halbstatischen Seile und unterliegen ebenfall der EN 1891.
Dynamik- bzw. Kletterseile bezeichnen Seile für den Sportkletterbereich, für Bigwallklettern und Mehrseillängenrouten. Aufgrund ihrer Dehnbarkeit können dynamische Seile Sturzenergie aufnehmen und dadurch den auf den Kletterer wirkenden Fangstoß (Kraftspitze beim Sturz) auf ein für den menschlichen Körper erträgliches Maß reduzieren. Sie werden beim Sportklettern und beim alpinen Klettern verwendet. Canyoning- und Speleoseile (Höhle) sind dagegen halbstatische Seile da kein Sturz ins Seil zu erwarten ist. Dynamikseile obliegen der Norm EN 892 und werden in 3 verschiedene Gruppen unterteilt: Einfachseile (Durchmesser 8,9 - 11mm), Zwillingsseile (Durchmesser 7 - 8mm) und Halbseile/ Doppelseile (Durchmesser 8 - 9mm).
Einfachseile müssen nach EN 892 folgende Anforderungen erfüllen: