Das Gurtzeug ist eines der wichtigsten Bestandteile der persönlichen Schutzausrüstung.
Man bezeichnet sie als Auffang-, Anseil- oder Klettergurt. Der Gurt stellt die Verbindung zwischen Mensch und Seil her und ist daher sorgsam, entsprechend dem Einsatzgebiet, auszuwählen.
Im Industriekletterbereich werden nur Komplettgurte verwendet, da sie alle relevanten Ösen/ Anseilpunkte vorweisen und bei richtigem Gebrauch die auftretenden Belastungen (Sturzenergie) bei einem Sturz optimal in den Körper ableiten. Außerdem sind diese Gurte an entsprechenden Stellen gepolstert, um sowohl den Tragekomfort, als auch die Sicherheit bei einem freien Hängen nach einem Sturz, zu gewährleisten.
Man unterscheidet Gurte für den Sportbereich (Höhlenforschung, Geocaching, Canyoning, Sportklettern/Freizeitklettern), Gurte die als PSA gegen Absturz dienen und Gurte für den Industriekletter- bzw. Höhenarbeiterbereich. Des Weiteren ist es möglich, Hüft- und Brustgurt miteinander zu kombinieren. Kinder sollten bis zu einem bestimmten Alter immer einen Komplettgurt tragen, da ihr Körper die auftretende Sturzenergie bei einem hohen Anseilpunkt besser in den Körper ableitet und sie eine stabilere Hängeposition haben.
Man darf NIEMALS nur mit einem Brustgurt klettern!
Beim Sportklettern ist ein Hüftgurt (Erwachsene) ausreichend da mögliche Sturzenergien durch weitere Komponenten wie dynamisches Sichern und dynamische Seile minimiert werden. Beim Höhlenforschen wird ebenfalls meistens nur ein Hüftgurt getragen da ein Sturz ins Seilsystem grundsätzlich vermieden wird. Auch beim Geocaching und Canyoning wird meist nur ein Hüftgurt getragen weil auch dort nur statische Belastungen stattfinden sollen. Beim gewerblichen Einsatz der Seiltechnik (Industrieklettern, PSA gegen Absturz und Höhenrettung) werden fast ausschließlich Komplettgurte getragen (außer in der Baumpflege). Sie verfügen über Sitzgurtösen (zum Hängen im Gurt), über Halteösen (seitlich am Gurt-zum Positionieren) und über Auffangösen (Brustöse und Rückenöse) die benutzt werden wenn Sturzenergie abgefangen werden soll. Bei falscher Benutzung der verschiedenen Ösen besteht Lebensgefahr da bereits kleine Stürze zu lebensgefährlichen Verletzungen führen können!
Die wichtigsten Normen bei Gurten sind die EN 813 (Sitzgurt), die EN 358 (Haltegurt) und die EN 361 (Auffanggurt). Die Sitzgurtöse befindet sich ventral (am Bauch gelegen), die Halteösen lateral (seitlich) und die Auffängösen sternal (Brust) und/ oder dorsal (am Rücken) am Gurt.
Merkmale der Gurte
Gurte für Industriekletterer: Komplettgurte nach EN 361, EN 358 und EN 813. Gut gepolstert um ein angenehmes Arbeiten zu ermöglichen.
Gurte für Anwender in absturzgefährdeten Bereichen (PSA-Anwender): Komplettgurte nach EN 361 und/ oder EN 358. Sie sind deutlich weniger gepolsterst da sie nur im Sturzfall belastet werden und mit ihnen nicht frei hängend gearbeitet wird. Keine Sitzgurtnorm.
Gurte für Sportkletterer: Reine Sitzgurte nach EN 813 mit vielen Materialschlaufen. Nur Kinder sollten unbedingt Komplettgurte tragen!
Gurte für Kinder: Komplettgurte da der Anseilpunkt höher liegt und dann auftretende Sturzenergie besser abgeleitet werden kann und die Hüfte im Sturzfall nicht so stark belastet wird.
Gurte für Höhlenforscher: Sehr leichte, spartanische Gurte um Gewicht zu sparen und Engstellen gut passieren zu können. Meistens nur Sitzgurte und Schulterträger um eine Bruststeigklemme zu positionieren.
Gurte für Baumpfleger: Sitz- und Haltegurte mit Sliding D (verschiebbare Sitzgurtöse) für eine bessere Bewegungsmöglichkeit im Baum.
Gurte für Canyoning: Sitzgurte die oftmals mit PVC am Popo genäht sind um besser damit rutschen zu können.
Hier gelangen Sie direkt zu unserern Gurten.